Gegen die Jungfräulichkeit

Wenn das erste Mal in einem Theaterstück verarbeitet wird…das erste mal

Jeder Autor verarbeitet in seinen Werken sein eigenes Leben. Dieser Spruch eines alten Deutschlehrers ging mir beim Lesen jedes Buches durch den Kopf. Sei es bei Feuchtgebiete oder Schoßgebete, wo man inzwischen weiß, dass  Frau Roches damit die Trennung ihrer Eltern und den Tod ihrer Brüder auf dem Weg zu Ihrer Hochzeit verarbeitet, bis hin zu das Parfum. Wo ich mir dachte, dass Patrick Süßkind eine krasse Art hat, seine Liebe für etwas auszudrücken. Bei jedem Theaterstück was ich sehe oder wo ich mitmache, versuche ich immer zu verstehen, was ging in dem Autor vor. Bei Michal Walczak´s „Das erste Mal“ kann ich nur sagen, anscheinend einiges „verquer“. Das Stück an sich war ganz ok. Ich selbst hätte es wahrscheinlich nicht inszeniert, da mich das Thema nicht so gereizt hätte. Was mir dann aber im Horizont Theater in Köln geboten wurde, war einfach nur Klasse.

Ich war mit dem Vorsatz wieder mehr ins Theater zu gehen ins neue Jahr gestartet und somit kam die Einladung von Marcel gerade richtig. So ging ich auch, ohne etwas über das Stück oder die Darsteller zu Wissen, mit einer Freundin ins Horizont Theater in Köln. Mir selbst war es schon bekannt, da ich vor einigen Jahren hier mal GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT gesehen hatte. Ich mag solche kleinen Theater, wo man direkt am Geschehen dabei ist. Wir setzten uns also hin und dann ging es auch schon los. Direkt in den ersten Minuten waren alle Gefangen, was vielleicht auch etwas damit zu tun hatte, das die Darsteller nur in Unterwäsche bekleidet waren und sich auf der Bühne anzogen. Danach ging es direkt weiter mit den sehr unterhaltsamen Verabredungsszenen.

Noureddine Chamari spielt einen netten mal verklemmten mal stürmischen Herren, der mit seinen Hormonen umzugehen hat. Sowie auch mit den Folgen des Alkoholgenusses. Mir selbst war Mayke Dähn sehr aufgefallen, da sie allein schon durch ihr Auftreten die Bühne für sich in Anspruch nahm. Ihr springen von himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt war einfach nur genial. Ihre raue Stimme unterstrichen ihr spielen dabei noch.

Danke Marcel das du dieses Stück so klasse inszeniert hast. Der Minimalismus des Bühnenbildes und der Requisiten, aber auch das Zusammenspiel der Darsteller machte den Abend zu einem wundervoll kurzweiligem Vergnügen.sonja-fischer 5sonja-fischer 6sonja-fischer 7sonja-fischer 8sonja-fischer 9

(Bilder © Sonja Fischer)

Dieser Beitrag wurde unter Design abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert