Wenn man gleich zwei Preise abräumt…
Damit hatte ich absolut nicht mit gerechnet. Besonders nachdem ich am 13. April das Theaterensemble dellárte mit ihrer JEDERMANN Inszenierung gesehen hatte. Die waren nämlich echt extrem gut. Aber zum Anfang.
Als ich hörte, dass das Theaterfestival Rhein Erft zum ersten Mal nach Erftstadt, ins Anneliese Geske Musik- und Kulturhaus kommen würde, fand ich das eine sehr schöne Idee. Vor allem, wären wir mit unserem Stück ALLE MEINE SÖHNE dabei.
Das Festival wurde am 8. April 2016 mit der Theatergruppe „Peu à Peu“ und ihrer Inszenierung von „Friday Night“ eröffnet und ich war doch schon etwas stolz. Denn es zeigte erneut, dass wir mit unserem kleinen Verein Szene 93 ein echt beachtliches Kulturprogramm in Erftstadt auf die Beine stellen. 2015 war es das „Stadtfernsehen zur Kulturzeit“, dieses Jahr nun das Theaterfestival. Irgendwie hatte ich dann schon mit relativ guten Zuschauerzahlen gerechnet, aber die wurden noch bei Weitem übertroffen. Mit „Alle meine Söhne“ waren wir schließlich bis auf den letzten Platz (161 Zuschauer) ausverkauft. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet.
Als wir am 17. April bei der Preisvergabe unter den zwei Vereinen waren, die prämiert wurden, war die Freude bei uns extrem groß. Mit der Bekanntgabe von der Auszeichnung von Sandra Pries als beste Schauspielerin, die bei „Alle meine Söhne“ eine Hauptrolle hatte, schien es mir, als ob eine Bombe explodiert wäre. Die überraschte Miene von Sandra, welche mir die ganze Zeit nicht glauben wollte, dass sie gewinnen würde, war genial.
Da wir dieses Jahr als Verein aus Erftstadt eine Gastgeberfunktion hatten, war ich auch bei sechs von neun Aufführungen anwesend. Eine konnte ich nicht sehen, da wir an dem Abend noch eine Probe hatten. Das neue Stück von Szene 93 „Ronja Räubertochter“ habe ich mir eine Woche später, bei uns in der „Kleinen Bühne“ angesehen.
Hier ein kleiner Rückblick auf die sechs Stücke, die ich mir angeschaut habe.
8. April: Mit FRIDAY NIGHT startete „Peu à Peu“ das Theaterfestival. Mir war das Stück noch nicht bekannt. Hier treffen sich vier Freundinnen jeden 4. Freitag im Monat und philosophieren über das Leben…mit manchem Männeropfer.
9. April: Das Seniorentheater Immergrün zeigte ein selbstgeschriebenes Stück (MÄRCHENLAND UND PRINZENROLLE) in dem Dornröschen nach 1000 Jahren Schlaf erwacht und merkt, dass nicht nur sie, sondern viele bekannte Märchenfiguren in die Jahre gekommen sind.
10. April: Mit ihrer Inszenierung von William Shakespeares EIN SOMMERNACHTSTRAUM zeigte das Theater FunDaMental mit welch einfachen Mitteln man Theateratmosphäre zaubern kann.
12. April: Dieser Abend war eine Überraschung für mich, da ich eigentlich szenische Stücke mehr mag. Aber das von Regisseur Behroz Ghanbar Hosseini selbst geschriebene Stück THE INVERSION zog mich trotz langer Monologe sehr in seinen Bann.
13. April: Der JEDERMANN vom Theaterensemble dell´arte war mein Favorit auf den Preis als „Beste Inszenierung“. Ich fand die Idee, den Jedermann in eine Zirkuswelt zu transportieren extrem genial. Von dem Können der Schauspieler der Gruppe mal ganz abgesehen. Es war sehr stimmig.
14. April: Der Improvisationsabend verursachte nicht nur bei mir Muskelkater im Bauchbereich. Auch der Rest der anwesenden Zuschauer dürfte, nach dem Geräuschpegel zu urteilen, ihr Lachen am nächsten Tag gespürt haben.
17. April: Ich konnte mir so gar nichts unter WALDWEIBERWILDWECHSEL vorstellen. Deshalb war es noch spannender dem Brühler Theaterteam zuzusehen. Ein wirklich gelungenes Stück, welches von Tragik zur Komik wechselte ohne unglaubwürdig zu werden.
Ich bin gespannt, wo das nächste Theaterfestival stattfindet. Zumal bei mir der Ehrgeiz geweckt wurde den Titel mit einem Stück von Szene 93 zu verteidigen.