Wie der Zauberer nach Oz kam…
Ich bin aus der Generation, welche mit dem Disney Film „Oz, eine fantastische Welt“ das erste mal mit der Welt von Lyman Frank Baum in Berührung gekommen ist. Damals schon war ich so gefesselt von all den fantastischen Wesen welche sich in diesem Land bewegten. Auch die damals elfjährige Fairuza Balk hatte mich mit ihrer Darstellung der Dorothy Gale gefangen. Weshalb es dann auch Judy Garland bei mir eher schwer hatte. Aber das ist eine andere Sache.
Deshalb hatte ich mich natürlich sehr gefreut, als ich letztes Jahr erfuhr, dass ein Prequel von der Zauberer von Oz in die Kinos kommen sollte. Freitag habe ich es endlich geschafft und wurde nicht enttäuscht.
Erst mal zur Geschichte:
Oscar Diggs welcher als Zauberkünstler auf einem Jahrmarkt unter dem Namen „der fantastische Oz“ reihenweise Herzen bricht entkommt dem Mann einer Angebeteten nur knapp mit einem Heißluftballon. Dieser gerät in einem Wirbelsturm und bringt Oscar in die Welt Oz. Dort trifft er auf Theodora welche ihn über die Prophezeiung die mit seinem erscheinen ihren Lauf nehmen soll aufklärt. Sie und ihre Schwester Evanora erzählen ihm das er um die Prophezeiung zu erfüllen Glinda die Hexe des Südens töten muss. So macht sich Oscar auf den Weg um seine Bestimmung sowie das Gold aus der Schmaragdtstadt in Anspruch zu nehmen. Dabei lernt er einiges über Oz und sich selbst kennen und ist auch nicht unschuldig am auftauchen der Hexe des Westens.
Achtung Spoiler:
James Franco als Oscar ist einfach klasse. Wie er mit kleinen Lügen alle Damen um seinen Finger wickelt und dabei aber doch ein eher liebenswerter Charakter bleibt ist genial. Aber auch Mila Kunis als Theodora welche durch Oscars Verführung und ihrer Hinterhältigen Schwester Evanora (Rachel Weisz) zur bösen Hexe des Westens wird ist in ihrer Rolle einfach nur Hammer. Zumal Mila Kunis der Grünhäutigen Hexe einen gewissen erotischen Charme mitgibt, was hier aber eher an ihr selbst liegt. Michelle Williams welche ich zuletzt als Marilyn Monroe gesehen hatte zeigt eine Nette, aber auch Kampferprobte Glinda, welche sich für die Welt Oz einsetzt. Die liebevoll ausgearbeiteten Figuren welche mit realistischer Computeranimierter Kunst gezaubert wurden runden den Film als solches ab. Ob Lyman Frank Baum so die Vorgeschichte seiner Buchreihe gesehen hat werden wir nie erfahren, aber eine schöne Idee ist es allemal. Gerade die Anspielung, dass die von Oscar geliebte Annie einen John Gale heiraten wird. Der genauso mit Nachnahmen heißt wie die kleine Dorothy. Was darauf schließen lässt, dass Oscar in Dorothys Mutter verliebt war. Aber auch so Anspielungen an die Vorher gegangenen Filme. Wie z.B. das der Besen der bösen Hexe des Westens ganz Schwarz ist und Qualmt wie ein alter Autoauspuff oder das es Figuren in Oz gibt welche Personen aus unserer Welt ähnlich sind oder sich wie sie anhören. Wie z.B. Frank der Gehilfe von Oscar welcher die gleiche Stimme und Wesenszüge wie Finley der geflügelte Affe hat oder das Porzelanmädchen, welches mit ihren abgebrochenen Beinen ähnliche Probleme wie das Mädchen im Rollstuhl hat. Das sind liebevoll aufgegriffene Anspielungen an den Zauberer von Oz.
Das einzige was ich bemängeln muss ist, dass man den Film überall nur in 3D sehen konnte. Es wurde einem noch nicht mal frei gestellt selbst zu entscheiden ob in 3D oder nicht.
Der zweite Teil sowie eine TV-Serie sind angeblich schon in Planung. Ich bin mal gespannt und hoffe, dass es so gut wie bei „Die Fantastische Welt von Oz“ weiter geht.