Wenn man Deutschland erklären will…
…macht man das am besten mit einem YouTube Video. Ich bin ein hilfsbereiter Mensch. Als mich ein Bekannter fragte, ob ich bei einem Videodreh als Darsteller aushelfen könnte, gab es deshalb nur eine Antwort. Natürlich sagte ich ja, zumal es sich um ein Erklärvideo handeln sollte. Das ist etwas, was ich selbst momentan viel sinnvoller finde, als die vielen Videos, in denen Flüchtlinge meinen sich entschuldigen zu müssen. Für was? Für Sachen die andere getan haben? Ihr müsst Euch nicht entschuldigen! Ihr habt nichts getan und ich denke, das ist auch bei dem Großteil der Deutschen angekommen. Den Rest wird auch Euer Video nicht interessieren. Jetzt finde ich, ist es eher an der Zeit, dass Flüchtlinge sich gegenseitig helfen – auch gemeinsam mit deutscher Unterstützung.
Deshalb freute ich mich sehr auf den Dreh mit Rody Almahmoud. Ich sollte einen Bankangestellten spielen, bei dem ein Syrer ein Konto eröffnen möchte. Am Drehtag lernte ich dann auch den Darsteller des „Syrers“ kennen. Es war niemand geringeres als Deiaa Abdullah. „Wer???“, werden hier jetzt sicher viele fragen. So ging es mir ehrlich gesagt auch. Was aber daran liegt, dass ich eben kein Deutsch, sondern gerade Arabisch lerne. Deiaa macht schon seit einigen Jahren YouTube Videos in denen er auf Arabisch die deutsche Sprache erklärt. Mit fast 80.000 Abonnenten ist er eine kleine Berühmtheit unter den Syrern in Deutschland. Wir starteten den echt lustigen Dreh. Für mich war es gar nicht so einfach, da ich leider nicht die Zeit gefunden hatte, den Text richtig zu lernen. Aber vor allem, da ich in einem so langsamen – also extrem verständlichen – Tempo sprechen musste, wie ich es nicht gewohnt bin. Ich verfiel immer wieder in meine normale Sprechgeschwindigkeit.
Aber wir hatten viel Spaß beim Dreh und der ging trotzdem recht schnell vorbei. Nach fast zwei Stunden und einer Pause war alles zu Rodys Zufriedenheit im Kasten. Ich bin gespannt und werde hier das fertige Video posten, sobald es online ist. Und wer weiß, vielleicht folgen ja noch weitere. Ich wäre auf jeden Fall wieder zur Stelle.